PDF in DWG oder DXF konvertieren (Allgemeines)

Martin Vogel ⌂ @, Dortmund / Bochum, Wed, 06.05.2009, 10:28 (vor 5431 Tagen)

Wer PDF-Dateien in AutoCAD oder QCAD weiterbearbeiten will, steht vor dem Problem, dass keines der Programme einen vernünftigen PDF-Import anbietet. In AutoCAD kann man gerade mal eine „Abpausvorlage“ zum Nachzeichnen unterlegen und QCAD kennt gar keinen PDF-Import.

Netterweise gibt es ein kostenloses Programm, mit dem die Konvertierung von PDF-Dateien in das DXF-Format schnell und einfach vonstatten geht. Das Kommandozeilenprogramm von Dr. Wolfgang Glunz heißt „pstoedit“ und ist kostenlos und quellenoffen.

Hat man beispielsweise eine PDF-Datei „zeichnung.pdf“, die aus zehn Seiten mit Texten und Vektorgrafiken besteht, so genügt es, in einem Terminalfenster einzugeben:

[b]pstoedit -f "dxf: -ctl -mm" zeichnung.pdf zeichnung%d.dxf[/b]


Pstoedit liest nun die 10 Seiten der PDF-Datei „zeichnung.pdf“, rechnet alle Koordinaten in Millimeter um, weist den gefundenen Texten und Vektoren abhängig von ihrer Farbe einen Layer zu und schreibt das Ergebnis (falls möglich als Polylinien) in die Ausgabedateien „zeichnung1.dxf“ bis „zeichnung10.dxf“. Diese DXF-Dateien können dann von nahezu jedem CAD-Programm gelesen werden.

[image]Installation von pstoedit

Unter Linux genügt es üblicherweise, das Paket „pstoedit“ in der Paketverwaltung auszuwählen, damit die Software systemweit zur Verfügung steht, unter Windows ist die Softwareinstallation wie gewohnt etwas frickeliger. Hier muss zuerst Ghostscript heruntergeladen und installiert werden und anschließend das Setup-Programm zu pstoedit. Die Path-Umgebungsvariable ist dann noch je nach Windows-Version um „C:Programmepstoedit“ oder „C:Program Filespstoedit“ zu ergänzen. Praktisch an der Windows-Version ist die Möglichkeit, gleich noch Importfilter für MS Office und andere Programme zu installieren, mit denen dann ebenfalls ein PDF-Import möglich ist.

Wer ungern mit der Kommandozeile arbeitet und auch das Erweitern der Path-Systemvariable zu kompliziert findet, sollte sich von der Ghostscript-Seite noch das Programm GSview herunterladen. Dieses ist zum Betrachten und Konvertieren von PDF-, PS- und EPS-Dateien geeignet und bildet die Funktionen von pstoedit und Ghostscript unter einer grafischen Oberfläche ab. Über den Menüeintrag „Edit – Convert to vector format“ lässt sich die aktuell geladene PDF-Datei innerhalb von GSview als DXF-Datei speichern.

Aktuelle Links
GSView: http://pages.cs.wisc.edu/~ghost/gsview/
PStoEdit: http://www.pstoedit.net/
Inkscape: http://inkscape.org/?lang=de (siehe unten)

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Dipl.-Ing. Martin Vogel
Leiter des Bauforums

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