Kein Grund zu _besonderer_ Schwarzmalerei (Lehre)

Wolfgang Müller ⌂ @, Langendreer, Thu, 24.02.2011, 23:16 (vor 4781 Tagen) @ Martin Vogel

Vorausgeschickt sei, dass ich persönlich in der Thematik "Studiengebühren ja/nein" keinesfalls eine simple schwarz-weiß-Frage sehe, sondern eine Problemstellung, in der Pro und Contra sehr gegeneinander abgewogen werden sollten. :lookaround:

Die Ausgleichszahlungen, wenn sie überhaupt kommen, sind schon jetzt auf
maximal 249 Millionen Euro begrenzt worden. Bei aktuell 520.000 Studenten
sind das 239,42 Euro pro Semester. Es ist klar, dass dadurch nur noch ein
Teil der bisherigen Leistungen angeboten werden kann.

Bzgl. der chronischen Unterfinanzierung der Hochschulen besteht wohl sicher keine Uneinigkeit. Meines Erachtens ist hier der Träger in der Pflicht (bzw. weiter verstärkt in selbige zu nehmen).

Es ist klar, dass dadurch nur noch ein
Teil der bisherigen Leistungen angeboten werden kann. Ich rechne damit,
dass besonders die teuren Zusatzleistungen, wie Notebookbezuschussung und
die 34.000 Euro pro Jahr für Microsoft Office wegfallen werden. Auch die
Unterstützung von Exkursionen und Tutorien wird eingeschränkt werden
müssen.

Unabhängig von konkret geförderten Projekten sehe ich hier zumindest die Entwicklung, dass sich neben den "teuren" auch die "schlechtnachgefragtesten" Angebote verabschieden.

Einen Grund zur studentischen Mitbestimmung im Rahmen der bisherigen
Studienbeitragskommission gibt es dann auch nicht mehr, da die
Ausgleichszahlungen über den normalen Hochschulhaushalt abgerechnet
werden. Hier sind die Studierenden gefragt, sich in den klassischen
Gremien wie Senat und Fachbereichsräten zu engagieren.

Es waren bzw. sind unterschiedliche Vorlagen zur Verteilung der Ausgleichsmittel im politischen Gespräch; konkret beschlossen ist da (leider?) noch nichts.

Grundsätzlich hängt es an den Studierenden, ihre Mitbestimmungsrechte einzufordern und auch engagiert wahrzunehmen; ohne eigene Initiative _sowie_ Durchhaltewillen lässt sich "kein Staat machen"... :cool:

Den größten Haken hierbei sehe ich in der Tatsache, dass Themen wie "Verbesserung der Studienbedingungen", "Finanzierung" etc. (insbesondere im Rahmen einer öffentlich-rechtlichen Anstalt) eine recht lange Umsetzungs- bzw. Laufzeit besitzen und damit für viele Studierende kein unmittelbares Erfolgserlebnis als Anreiz existiert.

Aber auch hier gilt: Je geschlossener die Interessen vertreten werden, desto besser (und zügiger) klappt deren Umsetzung! :zaunpfahl:

Wolfgang

--
There is a right way, a wrong way - and the rail way...


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