Bahn hilft, internes Memo zur Spitzelaffäre zu verbreiten (Firlefanz)

Martin Vogel ⌂ @, Dortmund / Bochum, Thu, 22.09.2016, 18:52 (vor 2744 Tagen)

Durch virtuose Ausnutzung des bekannten Streisand-Effektes sorgt die Deutsche Bahn gerade für die massenhafte Verbreitung eines internen Memos, das Art und Umfang der Bespitzelungen ihrer Mitarbeiter durch die Firma Network Deutschland GmbH offenlegt.

Das achtseitige Papier mit dem Titel "Gespräch mit der Deutschen Bahn AG über die Geschäftsbeziehungen des Unternehmens mit der Network Deutschland GmbH am 28. Oktober 2008" hätte es wahrscheinlich nie zu mehr als ein paar Lesern gebracht, wenn die Bahn nicht das Blog netzpolitik.org abgemahnt hätte und den Betreiber Markus Beckedahl anwaltlich bedrohte, damit dieser die Datei von seinem Server nähme. Bekanntlich ist das die wirksamste Methode, dafür zu sorgen, dass erstens ein Blog einige zehntausend weitere Leser erhält und die betreffende Datei "datenschutz_bei_der_bahn.pdf" zweitens atombombensicher gespiegelt und vervielfältigt wird.

Vielleicht sollten bei der Bahn nicht nur interne Fortbildungen zum Thema "warum darf ich nachts keine Kinder aus dem Zug werfen", sondern auch zur Medienkompetenz abgehalten werden.

Siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Streisand-Effekt

Nachtrag: Julia Seeliger interviewt Markus Beckedahl

--
Dipl.-Ing. Martin Vogel
Leiter des Bauforums

Bücher:
CAD mit BricsCAD
Bauinformatik mit Python


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum