Gamification FTW (Allgemeines)

Martin Vogel ⌂ @, Dortmund / Bochum, Tue, 20.09.2011, 10:33 (vor 4573 Tagen)

Eine interessante Methode, technische und wissenschaftliche Probleme durch eine Kombination von Computern und menschlichen Gehirnen lösen zu lassen, bietet ein Verfahren, für das es noch keinen allgemein anerkannten deutschen Ausdruck gibt (der Vorschlag „Spielifizierung“ setzt sich bisher nicht so richtig durch): „Gamification“.

Probleme, die sich wegen ihrer Komplexität analytischen Lösungswegen entziehen und sich durch computergerechtes stumpfes Ausprobieren nicht in nach menschlichen Maßstäben endlicher Zeit lösen lassen, können von einer großen Gruppe von Menschen relativ flott bewältigt werden, wenn die Aufgabe ansprechend verpackt wird – zum Beispiel als Computerspiel.

[image]Das kollaborative Online-Spiel Foldit verzeichnete nun einen wichtigen Schritt in der Retrovirenforschung. Den Spielern gelang es in weniger als 10 Tagen, die hochkomplexe Molekülform eines Enzyms herauszufinden, das sich bisherigen Lösungsverfahren entzog. In dem einem Baukasten ähnlichen Spiel gibt es Punkte dafür, eine räumliche Anordnung zu finden, die sich mit einem möglichst geringen Energieaufwand erreichen lässt, da dies der wahrscheinlichste Weg ist, den auch das reale Enzym bei seiner Bildung nimmt.

Gamers solve molecular puzzle that baffled scientists

Ob man das auch zur Tragwerksentwicklung nutzen kann? Ansätze gibt es ja schon:
Bridge Builder Game (Pontifex)
Schnittkrafteuropameisterschaft
World of Goo
(wer kennt weitere Spiele dieser Art?)

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Dipl.-Ing. Martin Vogel
Leiter des Bauforums

Bücher:
CAD mit BricsCAD
Bauinformatik mit Python

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