Adobe Acrobat 9 Pro unter Windows 7, Fehler: "Ungültige Seriennummer" (Software)

Martin Vogel ⌂ @, Dortmund / Bochum, Tue, 06.07.2010, 17:26 (vor 5005 Tagen)

[image]Heute behauptete die Vollversion Adobe Acrobat 9 Pro aus unserer Campuslizenz bei meinem Versuch, das Programm unter Windows 7 oder Ubuntu Linux 10.04 zu installieren, hartnäckig, die angegebene Seriennummer sei falsch.

"Fehler in Seriennummer – Ungültige Seriennummer – Ungültige Seriennummer. Dies ist keine gültige Seriennummer. Gehen Sie zurück und geben Sie Ihre Seriennummer erneut ein."

Auch durch fünffache Wiederholung wird eine Lüge nicht zur Wahrheit. Die Seriennummer wurde von mir korrekt eingegeben.

Unter Windows 7 konnte das Programm nicht einmal als 30-Tage-Trialversion gestartet werden (unter Linux drolligerweise schon).

Nur unter Windows XP lief die Installation problemlos durch.

Hat jemand ähnliches erlebt oder kennt sogar eine Lösung?

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Adobe Acrobat 9 Pro unter Windows 7 installieren (Lösung)

Martin Vogel ⌂ @, Dortmund / Bochum, Wed, 07.07.2010, 10:21 (vor 5004 Tagen) @ Martin Vogel

Mit einem Trick aus dem Adobe-Anwenderforum lässt sich Adobe Acrobat 9 Pro doch unter Windows 7 installieren. Anstelle des Installationsprogramms "Setup.exe" oder des irreführenden Vorschaltprogramms "AutoPlay.exe" muss das Installationspaket "AcroPro.msi" im Windowsexplorer doppelgeklickt oder mittels msiexec -i "C:ESDAcrobat 9 ProAdobe Acrobat 9 ProAcroPro.msi" installiert werden. Die eingegebene Seriennummer wird dann akzeptiert.

Leider führt dieser Weg unter Linux nicht zum Ziel. Hier behauptet das Installationsprogramm weiterhin, die Seriennummer sei ungültig.

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Wenn eine Firma voll abgrundtiefen Hasses gegen die eigenen Kunden ist …

Martin Vogel ⌂ @, Dortmund / Bochum, Thu, 08.07.2010, 14:33 (vor 5003 Tagen) @ Martin Vogel

Auf http://www.adobe.com/support/downloads/product.jsp?product=1&platform=Win... gibt es aktuelle Updates für Adobe Acrobat 9 Pro. Derzeit wird dort die Version 9.3.3 angeboten. Bei einer Firma, deren Grundeinstellung nicht darin läge, den zahlenden Kunden die Benutzung der eigenen Software so weit wie möglich zur Hölle zu machen, könnte man nun das Update herunterladen, es installieren und hätte eine aktuelle Softwareversion.

Bei Adobe geht das wohl so nicht.

Zum einen liegen die Softwarepakete nicht als EXE-, ZIP- oder MSI-Dateien vor, sondern nur in einem obskuren MSP-Format, das es erforderlich macht, mit einem ausgepackten MSI-Paket zusammengefrickelt zu werden, um ein Installationspaket für die neue Version zu erhalten, zum anderen muss ein "Updatepfad" eingehalten werden.

Vor ein paar Tagen habe ich von unserem Softwarehändler Adobe Acrobat 9 Pro erhalten. Um diese Version 9.0 vor Installation auf die Version 9.3.3 aktualisieren zu können, ist allem Anschein nach folgende Prozedur notwendig:

1. Auspacken des MSI-Paketes der Version 9.0: msiexec /a AcroPro.msi – es wird nach einem Netzwerkpfad gefragt, in dem anschließend über 12.000 Dateien mit einem Gesamtvolumen von rund 1,2 Gigabyte abgelegt werden. "Z:AcrobatPro" wäre je nach Windowslaufwerksbuchstabenverfügbarkeit beispielsweise ein geeignetes Installationsziel.
2. Herunterladen des Updates auf Version 9.3.3 (89,48 MB).
3. Das Update gibt die Fehlermeldung "falsche Version" aus. Auf http://www.adobe.com/support/downloads/detail.jsp?ftpID=4695 erfährt man, dass es nur auf die Version 9.3.2 angewendet werden kann, nicht auf 9.0.
3. Herunterladen des Updates auf Version 9.3.2 (88,5 MB).
4. Richtig geraten, dieses benötigt Version 9.3.
5. Herunterladen des Updates auf Version 9.3 (174 MB).
6. "The update can be applied to version 9.2 of Adobe Acrobat Pro and Standard." – Ich bin ruhig, ausgeglichen und voller innerer Harmonie.
7. Herunterladen des Updates auf Version 9.2 (161,48 MB).
8. Wie erwartet: "can be applied to version 9.1.3" – Wie machen sich wohl kleine spitze Holzstückchen unter den Fingernägeln von Shantanu Narayen?
9. Herunterladen des Updates auf Version 9.1.3 (1,6 MB).
10. Weiß jemand, wie lange es dauert, um auf einer Kochplatte 150 Liter Speiseöl zum Sieden zu bringen?
11. Herunterladen des Updates auf Version 9.1.2 (35,45 MB).
12. Ich danke meinen Peinigern dafür, dass ich die Versionen 9.3.1 und 9.1.1 nicht herunterladen muss, da diese übersprungen werden können. Adobe ist so gut zu mir. Ich google nach "Stockholm-Syndrom".
13. Herunterladen des Updates auf Version 9.1 (103,3 MB).
14. Aktualisieren des ausgepackten 9.0-Installationspaketes auf Version 9.1: msiexec /a Z:AcrobatProAcroPro.msi /p AcroProStdUpd910_T1T2_incr.msp
15. Aktualisieren des aktualisierten 9.1-Installationspaketes auf Version 9.1.2: msiexec /a Z:AcrobatProAcroPro.msi /p AcrobatUpd912_all_incr.msp
16. Aktualisieren des aktualisierten 9.1.2-Installationspaketes auf Version 9.1.3: msiexec /a Z:AcrobatProAcroPro.msi /p AcrobatUpd913_all_incr.msp
17. Aktualisieren des aktualisierten 9.1.3-Installationspaketes auf Version 9.2: msiexec /a Z:AcrobatProAcroPro.msi /p AcrobatUpd920_all_incr.msp
18. Aktualisieren des aktualisierten 9.2-Installationspaketes auf Version 9.3: msiexec /a Z:AcrobatProAcroPro.msi /p AcrobatUpd930_all_incr.msp
19. Aktualisieren des aktualisierten 9.3-Installationspaketes auf Version 9.3.2: msiexec /a Z:AcrobatProAcroPro.msi /p AcrobatUpd932_all_incr.msp
20. Aktualisieren des aktualisierten 9.3.2-Installationspaketes auf Version 9.3.3: msiexec /a Z:AcrobatProAcroPro.msi /p AcrobatUpd933_all_incr.msp
21. Zippen des Ordners Z:AcrobatPro, um Adobe Acrobat bei Bedarf gleich in der Version 9.3.3 installieren zu können und nicht wieder den Marsch durch die Adobe-Acrobat-Update-Hölle antreten zu müssen.
22. Starten des Installationsprogramms Z:AcrobatProAcroPro.msi

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oh man

Maik Herber, Thu, 08.07.2010, 16:36 (vor 5003 Tagen) @ Martin Vogel

Man das liest sich wie ein Krimi. Toller Beitrag Herr Vogel, wenn sie nun in den Staaten wohnen würden, könnten sie Adobe wegen seelischen Grausamkeiten verklagen.

Wer den Schaden hat...

Christoph Heitfeld, Hagen i.W., Thu, 08.07.2010, 21:23 (vor 5002 Tagen) @ Martin Vogel

[...ein laaaaaaaaaaanger Leidensweg des Themeneröffners...]

Herr Vogel, danke, dass Sie mir den Tag versüßt haben! Warum? Weil ich mir diese Tortur sicherlich nicht antun werde und Ihre Schilderung daher mit der ruhigen Distanz des Unbeteiligten genießen konnte. ;-)

Gut geschrieben, ich habe ausgiebig gegrinst - und mir damit geholfen, dass Sie im Nachinein wahrscheinlich auch drüber lachen können!

Gruß aus Hagen

Christoph Heitfeld

Das lustigste an der ganzen Geschichte

Martin Vogel ⌂ @, Dortmund / Bochum, Fri, 09.07.2010, 10:05 (vor 5002 Tagen) @ Christoph Heitfeld

Das lustigste an der ganzen Geschichte ist ja, dass Adobe Acrobat mit Ausnahme einiger sehr spezieller Anwendungsfälle eine weitgehend überflüssige Software ist:

PDF-Dateien kann man aus jedem Programm heraus mit dem Druckertreiber des Betriebssystems erstellen (wird bei Linux und Mac OS mitgeliefert, kann bei Windows kostenlos nachgerüstet werden).

[image]PDF-Formulare lassen sich ganz wundervoll mit OpenOffice.org gestalten. Es ist dort sogar möglich, für das Formular eine E-Mail-Adresse oder Webseite anzugeben, an die die Daten geschickt werden. Alle mit Acrobat erstellten PDF-Formulare, mit denen ich bisher zu tun hatte, ließen das nicht zu – schlimmer noch, die Eingaben konnten nicht einmal gespeichert werden.

Das Bearbeiten von PDF-Dateien geht mit einer ganzen Palette kostenloser Programme, von denen die meisten auch oder sogar ausschließlich für Windows verfügbar sind: Foxit PDF Reader und PDF-XChange Viewer erlauben Anstreichungen und Kommentare, Inkscape kann beliebige Seiten von PDF-Dateien als Vektorgrafik öffnen, OpenOffice.org (Draw/Impress) lädt ganze PDF-Dateien als mehrseitige Präsentation, Gimp lädt PDF-Dateien als Bitmapgrafik, die PDFill PDF-Tools haben sich auf Sonderfunktionen wie Drehen, Beschneiden, Ergänzen, Aufteilen und Zusammenfügen von PDF-Dateien spezialisiert, und gelegentlich findet man auch ein kostenloses Programm, das PDF-Dateien direkt in ein Textverarbeitungsformat konvertiert oder nutzt dazu einen ebenfalls kostenlosen Onlinedienst.

Was Acrobat besser als mir bekannte kostenlose Software kann, ist beispielsweise das stapelweise Umwandeln von Papierakten in PDF-Dateien einschließlich einer brauchbaren Texterkennung. Ironischerweise benötigt es dazu anscheinend einen direkten Scannerzugriff, sodass es weder unter Wine noch in einer virtuellen Maschine unter Linux für mich irgendeinen Wert hat. Warum Acrobat nicht einfach einen Stapel durchnummerierter Scans frisst, weiß wahrscheinlich wieder nur die Abteilung mit den Streckbänken und Kohlebecken im Keller der Adobe-Zentrale.

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Adobe-Acrobat-Update-Hölle – verschärfte Variante

Martin Vogel ⌂ @, Dortmund / Bochum, Fri, 09.07.2010, 13:48 (vor 5002 Tagen) @ Martin Vogel

Wenn man übrigens so richtig [s]in die Sch…[/s] danebengreift, erwischt man aus Versehen als letztes Patchpaket kein Quartalsupdate, sondern ein Sicherheitsupdate. Wie es die kleinen gehörnten Burschen in Adobes Programmierergewölben so eingerichtet haben, hat man dann zwar anschließend ein aktuelles MSI-Paket zur Installation einer Acrobat-Version ohne die letzten schweren Sicherheitslücken, kann dieses aber fortan nicht mehr aktualisieren.

Updates cannot be applied to an AIP in which a Security Update was the most recently applied Update. Therefore, to deploy a new full Quarterly Update from an AIP, create an AIP (or use previous) which includes only Quarterly Updates.

Macht ja nichts, man kann dann ja beim nächsten Quartalsupdate wieder bei Schritt 1 anfangen.

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