Brauche dringend HILFE zum GLASERVERFAHREN!!!! (Allgemeines)

ferox, Fri, 20.02.2009, 00:03 (vor 5545 Tagen)

Hallo liebe Freunde! Ich sitze hier grade an meiner Hausarbeit und soll den Tauwasseraustritt bestimmen (mehrschichtige Wand).

Das seltsame ist nur, dass bei mir ein ENORMER Tauwasseraustritt entsteht, ich weiss aber nicht warum, weil die Rechnungen alle stimmen.

Hier ist die Rechnung:

[image]


Was mich stört ist der Pa-Wert der plötzlich von 1695 auf 770 abfällt! Kann das sein???

... kann sein

NicO @, Fri, 20.02.2009, 07:42 (vor 5545 Tagen) @ ferox

Was mich stört ist der Pa-Wert der plötzlich von 1695 auf 770 abfällt!
Kann das sein???

Hallo!

Das der Wert für Pa so schnell abfällt liegt daran
das die Temperatur an der Stelle ebenfalls so schnell abfällt (von knapp 15°C auf 3,19°C)
Das liegt natürlich an den stark unterschiedlichen Dämmeigenschaften der beiden
angrenzenden Materialien (Mineralwolle/Putz).
288,68*(1,098+ (Temp./100°C))^8,02 ist meiner Meinung nach
schon die richtige Formel und wurde von Dir ja auch richtig berechnet.

Was kommt denn für eine Tauwassermenge heraus?

Tauwasser

ferox, Fri, 20.02.2009, 11:25 (vor 5544 Tagen) @ NicO

Was mich stört ist der Pa-Wert der plötzlich von 1695 auf 770

abfällt!

Kann das sein???


Hallo!

Das der Wert für Pa so schnell abfällt liegt daran
das die Temperatur an der Stelle ebenfalls so schnell abfällt (von knapp
15°C auf 3,19°C)
Das liegt natürlich an den stark unterschiedlichen Dämmeigenschaften der
beiden
angrenzenden Materialien (Mineralwolle/Putz).
288,68*(1,098+ (Temp./100°C))^8,02 ist meiner Meinung nach
schon die richtige Formel und wurde von Dir ja auch richtig berechnet.

Was kommt denn für eine Tauwassermenge heraus?

Hi! danke für die beruhigende antwort. Also die berechnete Tauwassermenge beträgt "nur" 0,442kg/m².

an die verdunstende Wassermenge denken!

NicO @, Fri, 20.02.2009, 13:14 (vor 5544 Tagen) @ ferox

Hi! danke für die beruhigende antwort. Also die berechnete Tauwassermenge
beträgt "nur" 0,442kg/m².

Da < 1kg/m² muss dann noch die verdunstende Wassermenge mw,v berechnet werden, wenn ich mich recht erinnere!

tauwasser

ferox, Fri, 20.02.2009, 14:56 (vor 5544 Tagen) @ NicO

Da < 1kg/m² muss dann noch die verdunstende Wassermenge mw,v berechnet

werden, wenn ich mich recht erinnere!


Also nun hab ich die verdunstungsperiode berechnet. Wenn ich für das Mauerwerk den grösseren µ-wert von 10 nehme, kriege ich einen wert von

m w,t = 0,481 kg/m² < m w,v = 0,732 kg/m²

raus. Also 0,481kg/m².


Nehme ich aber den kleineren µ-Wert von 5 so ergibt sich folgendes:

m w,t = 0,754 kg/m² > m w,v = 0,732 kg/m² L

also 0,754kg/m².


Also ist der grössere µ-Wert der günstigere oder?


und bitte helft mir nochmal bei dieser Frage:

Welche Maßnahmen sind ggf. zur Verbesserung des Feuchteschutzes erforderlich?
(Bitte nur konkrete, auf den vorliegenden Fall bezogene Antworten!)


Wie könnte ich diese Frage am besten beantworten?

Schichtdicke

Bauko-Tutor, Fri, 20.02.2009, 08:35 (vor 5545 Tagen) @ ferox

Hallo,

an der Rechnung entdecke ich auf den ersten Blick auch keinen Fehler, aber kontrolliere doch mal die Dicke der Mineralwolle. Kann es sein, daß sie 0,20m (statt 0,02m) dick sein soll?
Dann ergibt sich auch ein netterer U-Wert.

Gruß
Ingmar

Tauperiode

ferox, Fri, 20.02.2009, 11:28 (vor 5544 Tagen) @ Bauko-Tutor

Hallo,

an der Rechnung entdecke ich auf den ersten Blick auch keinen Fehler, aber
kontrolliere doch mal die Dicke der Mineralwolle. Kann es sein, daß sie
0,20m (statt 0,02m) dick sein soll?
Dann ergibt sich auch ein netterer U-Wert.

Gruß
Ingmar

Hi ingmar! Die Dicke der Mineralwollte ist laut Aufgabenstellung 20mm. Das müsste schon stimmen.


Aber ich habe mal eine andere Frage:

Welche Maßnahmen sind ggf. zur Verbesserung des Feuchteschutzes erforderlich?

Könnte ihr mir da evtl. auch weiterhelfen?

lg.


Jenny

Maßnahmen und Berechnungsgrundsätze

jsd, Fri, 20.02.2009, 20:36 (vor 5544 Tagen) @ ferox

Hallo Jenny.

Zu deinen Fragen:

1.) Eine Maßnahme gegen Tauwasserausfall ist in der Regel der Einbau einer dampfdiffusionshemmenden Schicht (Dampfsperre, oder auch Luft- und Dampfsperre) vor der Dämmung.

Für deine Konstruktion reicht (in meinen Berechnungen) der Einbau einer Dampfsperre mit einem Sd-Wert von >= 3,50 m (z.B. d = 0,2 mm und µ = 17500) aus, um einen Fall A (= kein Tauwasserausfall) zu erreichen.

In meinen Berechnungen ergibt sich (mit leicht anderen baupysikalischen Werten als bei dir) ohne Dampfsperre folgendes:

- Fall D
- Tauwasserausfall 0,580 kg/m²
- Mögliche Verdunstungsmenge 0,533 kg/m²
- Verbleibende Tauwassermenge 0,047 kg/m²
- Ausfall an den Schichten Mineralwolle, Gipsmörtel, KS-Stein


2.) Bei der Berechnung wird immer der ungünstigste µ-Wert angesetzt, d. h. in der Tauperiode wird die Konstruktion innen als möglichst offen (kleiner µ-Wert), außen als möglichst dicht (großer µ-Wert) und für die Verdunstungsperiode wird die Konstruktion als möglichst "dicht" (großer µ-Wert)angenommen. Insofern es sich um Schichten handelt für die es zwei µ-Werte gibt (Trockenwert / Feuchtwert).
So wird jeweils der ungünstigste Fall betrachtet.


3.) Anmerkung / Hintergrundinfo: Der möglicherweise angezeigte Tauwasserausfall bei Glaserberechnungen für Konstruktionen mit kapillar leitfähigen Materialien (Mauerwerk, Putz, etc.) - wie bei deiner Wandkonstruktion gegeben - kann von der Realität deutlich abweichen. Grund ist, dass beispielsweise der Transport von Feuchtigkeit über die Kapillarleitung und anschließende Verdunstung an der Oberfläche nicht berücksichtigt wird. Hier können andere Computer-Rechenverfahren genauere Aufschlüsse geben.


Hoffe, die Punkte 2. und 3. helfen dir etwas weiter. :-D

LG, S

tauwasser

ferox, Sat, 21.02.2009, 00:30 (vor 5544 Tagen) @ jsd

Hallo Jenny.

Zu deinen Fragen:

1.) Eine Maßnahme gegen Tauwasserausfall ist in der Regel der Einbau
einer dampfdiffusionshemmenden Schicht (Dampfsperre, oder auch Luft- und
Dampfsperre) vor der Dämmung.

Für deine Konstruktion reicht (in meinen Berechnungen) der Einbau einer
Dampfsperre mit einem Sd-Wert von >= 3,50 m (z.B. d = 0,2 mm und µ =
17500) aus, um einen Fall A (= kein Tauwasserausfall) zu erreichen.

In meinen Berechnungen ergibt sich (mit leicht anderen baupysikalischen
Werten als bei dir) ohne Dampfsperre folgendes:

- Fall D
- Tauwasserausfall 0,580 kg/m²
- Mögliche Verdunstungsmenge 0,533 kg/m²
- Verbleibende Tauwassermenge 0,047 kg/m²
- Ausfall an den Schichten Mineralwolle, Gipsmörtel, KS-Stein


2.) Bei der Berechnung wird immer der ungünstigste µ-Wert angesetzt, d.
h. in der Tauperiode wird die Konstruktion innen als möglichst offen
(kleiner µ-Wert), außen als möglichst dicht (großer µ-Wert) und für
die Verdunstungsperiode wird die Konstruktion als möglichst "dicht"
(großer µ-Wert)angenommen. Insofern es sich um Schichten handelt für
die es zwei µ-Werte gibt (Trockenwert / Feuchtwert).
So wird jeweils der ungünstigste Fall betrachtet.


3.) Anmerkung / Hintergrundinfo: Der möglicherweise angezeigte
Tauwasserausfall bei Glaserberechnungen für Konstruktionen mit kapillar
leitfähigen Materialien (Mauerwerk, Putz, etc.) - wie bei deiner
Wandkonstruktion gegeben - kann von der Realität deutlich abweichen.
Grund ist, dass beispielsweise der Transport von Feuchtigkeit über die
Kapillarleitung und anschließende Verdunstung an der Oberfläche nicht
berücksichtigt wird. Hier können andere Computer-Rechenverfahren
genauere Aufschlüsse geben.


Hoffe, die Punkte 2. und 3. helfen dir etwas weiter. :-D

LG, S


Vielen, vielen DANK!!! SUPER antwort!! Das hat mir sehr geholfen!!

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