Microsoft Office wird durch OpenOffice ersetzt - Behörde spart 29 Millionen Euro (Software)

Martin Vogel ⌂ @, Dortmund / Bochum, Fri, 11.11.2005, 11:07 (vor 6712 Tagen)

In der Meldung "OpenDocument-Format soll globale Unterstützung erhalten" berichtet c't-Redakteur Peter-Michael Ziegler über eine Mitteilung der französischen Steuerbehörde Direction Generale des Imports vom vergangenen Mittwoch, in der diese bekanntgibt, dass man im kommenden Jahr damit beginnen werde, das bislang auf mehr als 80.000 Arbeitsplatz-Rechnern genutzte Microsoft Office 97 durch OpenOffice zu ersetzen. Die damit verbundenen finanziellen Vorteile bezifferte die Behörde auf rund 29 Millionen Euro.

Ziegler weist außerdem darauf hin, dass auch auf deutsche Behörden der Druck wächst, elektronischen Dokumentenverkehr künftig über offene Standards statt über proprietäre und teilweise mit Patenten belegte Microsoft-Formate abzuwickeln und berichtet, dass dem Deutschen Bundestag gerade eine Petition vorliegt, die inzwischen von weit über 3000 Personen unterzeichnet wurde.

Text der Petition:

Der elektronische Dokumentenverkehr der Bundesbehörden (Internet, e-Mail, u.ä.) soll aus Gründen des leichteren Zugangs, der günstigeren Archivierung und der Barrierefreiheit ausschließlich über offene Dokumentenstandards anerkannter Standardisierungsgremien der Informationstechnik (ISO, OASIS , u.ä.) abgewickelt werden. Bei der Softwarebeschaffung der Bundesbehörden soll (ggf.) mit einer Übergangsfrist darauf geachtet werden, dass die verwendete Software diese Standards erfüllt.

Begründung: Immer noch wird auf den Internetseiten und im elektronischen Schriftverkehr der Bundesbehörden überwiegend auf die proprietären und teils mit Patenten belegten Formate des Herstellers Microsoft zurückgegriffen. Dadurch entstehen dem Bürger, der nicht mit Programmen dieses Unternehmens arbeitet (z.B. aus Sicherheits- oder Kostengründen), entweder Kosten für die Konvertierung oder er kann die entsprechenden Angebote gar nicht wahrnehmen bzw. die Dokumente nicht lesen. Des weiteren ist die Verwendung dieser Formate auch für die Bundesbehörden mit erheblichen Kosten verbunden, da die entsprechenden Programme im Regelfall nur begrenzte Zeit vom Hersteller unterstützt werden und damit eine langfristige Archivierung den regelmäßigen Erwerb von Softwareupdates bzw. neuer Programmversionen erfordert. Die Verwendung offener Standards garantiert, dass jeder Marktteilnehmer im Bereich der Informationstechnologie entsprechende Konverter oder Schnittstellen für derartige Dokumente anbieten kann. Im Falle der Microsoft-Formate ist dies aufgrund der Lizenzgestaltung und von Patenten nicht möglich.

Zitat Ende.

Die Petition kann noch bis zum 27. Dezember online unterzeichnet werden.
Der Deutsche Bundestag verwendet ein System der schottischen Napier University.

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Dipl.-Ing. Martin Vogel
Leiter des Bauforums

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