Das lustigste an der ganzen Geschichte (Software)

Martin Vogel ⌂ @, Dortmund / Bochum, Fri, 09.07.2010, 10:05 (vor 5034 Tagen) @ Christoph Heitfeld

Das lustigste an der ganzen Geschichte ist ja, dass Adobe Acrobat mit Ausnahme einiger sehr spezieller Anwendungsfälle eine weitgehend überflüssige Software ist:

PDF-Dateien kann man aus jedem Programm heraus mit dem Druckertreiber des Betriebssystems erstellen (wird bei Linux und Mac OS mitgeliefert, kann bei Windows kostenlos nachgerüstet werden).

[image]PDF-Formulare lassen sich ganz wundervoll mit OpenOffice.org gestalten. Es ist dort sogar möglich, für das Formular eine E-Mail-Adresse oder Webseite anzugeben, an die die Daten geschickt werden. Alle mit Acrobat erstellten PDF-Formulare, mit denen ich bisher zu tun hatte, ließen das nicht zu – schlimmer noch, die Eingaben konnten nicht einmal gespeichert werden.

Das Bearbeiten von PDF-Dateien geht mit einer ganzen Palette kostenloser Programme, von denen die meisten auch oder sogar ausschließlich für Windows verfügbar sind: Foxit PDF Reader und PDF-XChange Viewer erlauben Anstreichungen und Kommentare, Inkscape kann beliebige Seiten von PDF-Dateien als Vektorgrafik öffnen, OpenOffice.org (Draw/Impress) lädt ganze PDF-Dateien als mehrseitige Präsentation, Gimp lädt PDF-Dateien als Bitmapgrafik, die PDFill PDF-Tools haben sich auf Sonderfunktionen wie Drehen, Beschneiden, Ergänzen, Aufteilen und Zusammenfügen von PDF-Dateien spezialisiert, und gelegentlich findet man auch ein kostenloses Programm, das PDF-Dateien direkt in ein Textverarbeitungsformat konvertiert oder nutzt dazu einen ebenfalls kostenlosen Onlinedienst.

Was Acrobat besser als mir bekannte kostenlose Software kann, ist beispielsweise das stapelweise Umwandeln von Papierakten in PDF-Dateien einschließlich einer brauchbaren Texterkennung. Ironischerweise benötigt es dazu anscheinend einen direkten Scannerzugriff, sodass es weder unter Wine noch in einer virtuellen Maschine unter Linux für mich irgendeinen Wert hat. Warum Acrobat nicht einfach einen Stapel durchnummerierter Scans frisst, weiß wahrscheinlich wieder nur die Abteilung mit den Streckbänken und Kohlebecken im Keller der Adobe-Zentrale.

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Dipl.-Ing. Martin Vogel
Leiter des Bauforums

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